

Vorträge

Vorträge am Samstag, 7. Mai 2022
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09:35 UhrSebastian Hermes
Einführung in die Klärungsorientierte Psychotherapie (KOP)Abstract
Im Vortrag soll die Klärungsorientierte Psychotherapie als modernes verhaltenstherapeutisches Verfahren vorgestellt werden, welches insbesondere für die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen konzipiert worden ist.
Dazu soll neben den Einflüssen auf die Entwicklung der KOP auch das Verständnis von Persönlichkeitsstörungen dargestellt werden und das Modell der Doppelten Handlungsregulation veranschaulicht werden.
Im Workshop soll neben einem PowerPoint-Vortrag ein zentrales Element der KOP, nämlich ein Klärungsprozess, dargestellt und erläutert werden.Ziele
Im Vortrag: Vorstellung des Verfahrens Klärungsorientierte Psychotherapie und des Modells der Doppelten Handlungsregulation
Im Workshop: Exemplifizierung eines Klärungsprozesses als einer der zentralen Bestandteile der Klärungsorientierten Psychotherapie.Methoden
Im Vortrag PowerPoint-Vortrag mit Beispielen.
Im Workshop Powerpoint-Folien, Tonband-BeispieleLiteratur
- Greenberg, L. S. (2016). Emotionsfokussierte Therapie (2nd ed.). Ernst Reinhardt Verlag.
- Große Holforth, M. G., Krieger, T., Altenstein, D. & Döring, N. (2013). Expositionsbasierte kognitive Therapie bei Depressionen. Ein Beispiel für assimilative Therapieintegration. Psychotherapie im Dialog; 14(03): 16-21.
- Renneberg, B. & Herpertz, S. C. (2020). Persönlichkeitsstörungen. Göttingen: Hogrefe.
- Sachse, R. (2003). Klärungsorientierte Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.
- Sachse, R. (2008). Klärungsprozesse in der Psychotherapie. In: J. Margraf & S. Schneider (Hrsg.): Lehrbuch der Verhaltenstherapie (3. Aufl.) (pp. 227-232). Berlin: Springer.
- Sachse, R. (2017). Therapeutische Informationsverarbeitung: Verstehen und Modellbildung im Therapieprozess. Göttingen: Hogrefe.
- Sachse, R., Fasbender, J., Breil, J. & Püschel, O. (Hrsg.) (2009). Grundlagen und Konzepte Klärungsorientierter Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.
- Sachse, R. & Langens, T. A. (2014). Emotionen und Affekte in der Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.
- Sachse, R., Langens, T. A. & Sachse, M. (2012). Klienten motivieren: Therapeutische Strategien zur Stärkung der Änderungsbereitschaft. Bonn: Psychiatrie-Verlag.
- Sachse, R., Sachse, M., Fasbender, J. (2011). Klärungsorientierte Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen. Göttingen: Hogrefe.
- Sachse, R., Sachse, M. & Fasbender, J. (2016). Grundlagen Klärungsorientierter Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.
- Schnell, T. (2014). Moderne kognitive Verhaltenstherapie bei schweren psychischen Störungen: Lösungswege für die Psychotherapie schwieriger Patienten. Berlin: Springer.
- Schnell, T. (Hrsg.) (2016). Praxisbuch: Moderne Psychotherapie. Berlin: Springer.Dozent
Sebastian Hermes
Dipl.-Psych. Sebastian Hermes, Psychologischer Psychotherapeut, war zunächst in der Rehabilitationsklinik tätig. Danach betreute er parallel in der Rehabilitationsforschung ein Projekt zur Sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung. In seiner Ausbildung beim IPP Bochum (Prof. Dr. Rainer Sachse) lag der Schwerpunkt auf der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen (Klärungsorientierte Psychotherapie). Zum Thema Persönlichkeitsstörungen ist er seit mehreren Jahren als Dozent oder Referent bei verschiedenen Institutionen (Universitäten, Ärztekammer Westfalen-Lippe, Bundesministerium für Arbeit und Soziales). Fortbildungen erfolgten in Schematherapie, Dialektisch-Behavioraler Therapie und Spezieller Psychotraumatherapie für Erwachsene (DeGPT). Aktuell arbeitet er als angestellter Gutachter im Sozialen Entschädigungsrecht bei psychischen Traumafolgestörungen und als ambulanter Psychotherapeut in eigener Praxis sowie als externer Psychotherapeut auf Honorarbasis in der Justizvollzugsanstalt Münster.
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10:35 UhrDirk Lehr
Dankbarkeit in der PsychotherapieAbstract
Übungen und Programme zur Förderung von Dankbarkeit finden in Forschung und Praxis zunehmend Beachtung. Sie werden meistens als positiv und angenehm wahrgenommen, sind vergleichsweise einfach zu verstehen und durchzuführen, dabei auf zwischenmenschliche Beziehungen ausgerichtet und sie lassen sich gut mit anderen therapeutischen Maßnahmen kombinieren. Die Positive Psychologie, die Psychologie der Wertschätzung, neuere beziehungsorientierte und transdiagnostische Therapieansätze sowie die ressourcenorientierte Psychotherapie bieten Möglichkeiten der Verortung von Dankbarkeit. Der Vortrag möchte über den aktuellen Stand des Wissens zur Dankbarkeit informieren. Dabei stehen besonders Übungen und Programme zur Förderung von Dankbarkeit und deren Wirksamkeit im Mittelpunkt. Die Studienlage wird vorgestellt und durch die Ergebnisse eigener Forschung zu Dankbarkeit bei Menschen, die zum Sorgen und Grübeln neigen, abgerundet. Abschließend werden mögliche Erklärungen für die Zusammenhänge von Dankbarkeit und psychischer Gesundheit dargestellt.
Dozent
Dirk Lehr
Studium der Psychologie an der Philipps Universität Marburg. Seit 2015 Professor für Gesundheitspsychologie und Angewandte Biologische Psychologie an der Leuphana Universität Lüneburg. 2011–2015 Projektleiter von GET.ON GesundheitsTraining.Online im Innovations-Inkubator an der Leuphana Universität. 2002–2011 Tätigkeit als Medizin-Psychologe am Fachbereich Humanmedizin der Philipps Universität Marburg. 2008–2010 Psychotherapeutische Tätigkeit in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg. Approbation als Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapie). Der Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Zusammenhang von Arbeit und Gesundheit, der Entwicklung und Evaluation von internet-gestützten und smartphone-basierten Angeboten zur Prävention und Gesundheitsförderung für Berufstätige sowie berufsbezogener Therapie.
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11:35 UhrStefan Röpke
Umgang mit SuizidalitätAbstract
Auch für erfahrene Psychotherapeuten kann das Syndrom Suizidalität verständlicherweise mit Unsicherheiten verbunden sein. Im psychotherapeutischen Alltag kann Suizidalität im Rahmen von unterschiedlichen psychiatrischen Störungen auftreten, z. B. depressiver Episode, psychotischen Symptomen oder auch bei Narzisstischer oder Borderline Persönlichkeitsstörung. In diesem Vortrag werden aktuelle Befunde der Suizidforschung vorgestellt. Weiterhin wird auf Interventionsmöglichkeiten bei suizidalen Syndromen eingegangen.
Ziel: Vermittlung von Wissen zum suizidalen Syndrom bei verschiedenen Erkrankungen
Zielgruppe: psychologische und ärztliche Psychotherapeuten und weiter Berufsgruppen, die mit suizidalen Menschen arbeiten
Literatur:
Schneider B, Reif A, Wagner B, Wolfersdorf M. Warum brauchen wir Leitlinien für Suizidprävention? Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2022 Jan;65(1):58-66. doi: 10.1007/s00103-021-03468-w.
Brieger P, Menzel S, Hamann J. Wird die Rolle von psychischen Erkrankungen beim Suizid überbewertet? Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2022 Jan;65(1):25-29. doi: 10.1007/s00103-021-03464-0.
Schelhase T. Suizide in Deutschland: Ergebnisse der amtlichen Todesursachenstatistik.
Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2022 Jan;65(1):3-10. doi: 10.1007/s00103-021-03470-2.Dozent
Stefan Röpke
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Studium der Humanmedizin in Berlin und Paris. Seit 2006 Oberarzt an der Klinik und Hochschulambulanz für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin. Leitung der Spezialstation zur Behandlung von Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung und Persönlichkeitsstörungen insbesondere Borderline- Persönlichkeitsstörung. Zusatzqualifikation spezielle Psychotraumatherapie der DeGPT, Dialektisch Behaviorale Therapie sowie Supervision (IFT München). Dozent an verschiedenen Ausbildungsinstituten (IFT München, IVB Berlin, ZPHU Berlin, BAP Berlin).
Vorträge am Sonntag, 8. Mai 2022
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09:00 UhrPaul Plener
Therapeutische Kurzinterventionen bei Kindern und Jugendlichen mit selbstverletzendem Verhalten und SuizidalitätAbstract
Nicht-suizidales Selbstverletzendes Verhalten (NSSV), Suizidgedanken und Suizidversuche stellen häufige Gründe für Akutvorstellungen im kinder- und jugendpsychotherapeutischen und kinder- und jugendpsychiatrischen Kontext dar. Aufgrund der Akuität stellt sich die Frage nach rasch anwendbaren therapeutischen Interventionen für die klinische Praxis. In den letzten 10 Jahren hat sich das Wissen um die Wirksamkeit psychotherapeutischer Interventionen in den Bereichen NSSV und Suizidalität durch eine Vielzahl neuer Studien vermehrt. Darunter finden sich auch Interventionen, die einen begrenzten Zeitraum umspannen, jedoch eine gute Wirksamkeit auf die Reduktion der Kernsymptomatik liefern können. Der Vortrag bietet einen Überblick über die aktuelle Literaturlage zu psychotherapeutischen Interventionen für NSSV und Suizidalität bei Jugendlichen unter Bezugnahme der aktuellen Metaanalysen. Eine Vertiefung der einzelnen Verfahren wird im entsprechenden Workshop angeboten.
Dozent
Paul Plener
Univ. Prof. Dr. Paul Plener, MHBA ist Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Wien und Forschungsmitarbeiter an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin und Mitglied diverser Fachgesellschaften (ISSS, ESSPD) und Gremien (erweiterter Vorstand der ÖGKJP, erweiterter Vorstand der DeGPT, Psychosozialer Krisenstab der Stadt Wien). Prof. Pleners Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Nicht-suizidales Selbstverletzendes Verhalten (NSSV), Suizidalität und Traumafolgestörungen.
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09:50 UhrKathlen Priebe
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (DBT-PTSD)Abstract
Die Behandlung von Patienten und Patientinnen mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) nach interpersoneller Gewalt in der Kindheit stellt die Behandler häufig vor besondere Herausforderungen. Neben selbstschädigenden Verhaltensweisen, hoher Dissoziationsneigung und Substanzkonsum weisen die Betroffenen meist zusätzlich ein geringes Selbstwertgefühl und Schwierigkeiten im interpersonellen Bereich auf. Im ICD-11 wurde zur Beschreibung dieser komplexen Symptomatik die neue Diagnose der Komplexen PTBS eingeführt. Die Datenlage zur Behandlung der Komplexen PTBS ist gering. Die Patienten und Patientinnen werden häufig als nicht stabil genug für eine traumafokussierende Therapie eingeschätzt und bekommen oft lange ausschließlich Strategien zur Distanzierung und Ablenkung von den belastenden Erinnerungen vermittelt.
Am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim wurde mit der Dialektisch-Behavioralen Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung (DBT-PTBS) eine traumafokussierende modulare Psychotherapie für die Betroffenen entwickelt. DBT-PTBS versucht den Patienten und Patientinnen zu helfen a) die sekundären Emotionen wie Schuld und Scham zu reduzieren, b) die Angst vor und die Belastung durch primäre traumassoziierte Emotionen zu reduzieren, und c) die traumatischen Ereignisse zu akzeptieren und ein sinnerfülltes Leben aufzubauen. Eine unkontrollierte und eine randomisiert-kontrollierte Studie konnten eine hohe Akzeptanz, Sicherheit und Effektivität der DBT-PTBS im stationären Behandlungsrahmen belegen. Im Rahmen einer multizentrischen Studie fand nun eine Evaluation der DBT-PTBS im Vergleich zu dem state-of-the art Verfahren Cognitive Processing Therapy im ambulanten Setting statt. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass traumafokussierende Therapie bei Patienten und Patientinnen mit komplexer PTBS sicher und effektiv im ambulanten Behandlungsrahmen durchgeführt werden kann. Die DBT-PTBS erwies sich bezüglich der Therapieeffekte sowie der Response- und Remissionsraten der Cognitive Processing Therapy überlegen.
Im Vortrag werden die Prinzipien und die Behandlungsphasen der DBT-PTBS sowie die empirischen Befunde im Überblick dargestellt.
Literatur:
· Bohus, M. & Priebe, K. (2019). Dialektisch-behaviorale Therapie für komplexe PTBS . In A.
Maercker (Hrsg.), Traumafolgestörungen (S. 331-348). Heidelberg: Springer.
· Bohus, M., Kleindienst, N., Hahn, C., Müller-Engelmann, M., Ludäscher, P., Steil, R., ... & Priebe, K. (2020). Dialectical behavior therapy for posttraumatic stress disorder (DBT-PTSD) compared with cognitive processing therapy (CPT) in complex presentations of PTSD in women survivors of childhood abuse: a randomized clinical trial. JAMA Psychiatry.
· Steil, R., Dittmann, C., Müller-Engelmann, M., Dyer, A., Maasch, A. M., & Priebe, K. (2018). Dialectical behaviour therapy for posttraumatic stress disorder related to childhood sexual abuse: a pilot study in an outpatient treatment setting. European Journal of Psychotraumatology, 9(1), 1423832.
· Bohus, M., Dyer, A. S., Priebe, K., Krüger, A., Kleindienst, N., Schmahl, C., ... & Steil, R. (2013). Dialectical behaviour therapy for post-traumatic stress disorder after childhood sexual abuse in patients with and without borderline personality disorder: a randomised controlled trial. Psychotherapy and Psychosomatics, 82(4), 221-233.Dozentin
Kathlen Priebe
Kathlen Priebe hat an der Humboldt-Universität zu Berlin Psychologie studiert. Im Anschluss absolvierte sie die Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) und später zur Supervisorin an der Universität Heidelberg. Sie hat die Zusatzqualifikation in Spezieller Psychotraumatologie (DeGPT) und ist als Supervisorin und Dozentin tätig. In ihrer klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim fokussierte sie auf die Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung und der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung. Sie ist Mitentwicklerin der Dialektisch-Behavioralen Therapie der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (DBT-PTBS) und evaluierte diese im Rahmen ihrer Promotion zunächst im stationären und später im ambulanten Behandlungsrahmen. Nach dem Aufbau und der Leitung einer Traumaambulanz an der Humboldt-Universität hat sie 2018 die traumatherapeutische Leitung in der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus übernommen. Seit 2020 ist sie dort als leitende Psychologin tätig.
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11:00 UhrChristian Schmahl
Psychotherapie und Neurobiologie der DissoziationAbstract
Im Rahmen des Vortrages wird die Entstehungsgeschichte, Diagnostik und Neurobiologie der Dissoziation dargestellt. Ein verhaltenstherapeutischer Leitfaden zur Behandlung dissoziativer Symptome und Störungen beschreibt das konkrete therapeutische Vorgehen. Auf Besonderheiten bei der Auseinandersetzung mit traumatischen Ereignissen wird ebenso wie auf die Behandlung von Patienten mit einer Dissoziativen Identitätsstörung eingegangen. Praxisnahe Beispiele erhöhen die Anschaulichkeit der Anwendung.
Literatur:
- Priebe, K., Schmahl. C. & Stiglmayr, C.: Dissoziation. Theorie und Therapie. Springer, 2013.
- Fiedler, P.: Dissoziative Störungen und Konversion. Beltz, 2008.
- Vermetter, E., Dorahy, M. J.,& Spiegel, D. : Traumatic Dissociation. Neurobiology and Treatment. APPI, 2007.Dozent
Christian Schmahl
Christian Schmahl (geb. am 09.06.1968) ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim und Professor für Experimentelle Psychopathologie. Außerdem ist er Sprecher des Graduiertenkollegs 2350 „Einfluss aversiver Kindheitserfahrungen auf psychosoziale und somatische Probleme über die Lebensspanne“. Seine Forschung fokussiert auf die Aufklärung von Mechanismen der Emotionsregulation, des selbstverletzenden Verhaltens und der Dissoziation sowie die Interaktion von Neurobiologie und Psychotherapie bei Stress-assoziierten Erkrankungen. Er studierte Medizin in Mainz und Gießen und absolvierte die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsklinik Freiburg und die Ausbildung zum Facharzt für Psychotherapeutische Medizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Seine wissenschaftlichen Publikationen umfassen mehr als 200 Zeitschriftenartikel und Buchkapitel sowie zwei Bücher.
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11:50 UhrEckhard Roediger
„Schematherapie: Wirklich nur alter Wein in neuen Schläuchen?“Abstract
Die Schematherapie breitet sich seit fast 20 Jahren in Deutschland relativ dynamisch aus. Durch ihr integratives, aber in sich konsistentes Modell ist sie anschlussfähig an viele Entwicklungen in der Psychotherapie. So finden inzwischen auch metakognitive Therapieansätze (wie z.B. ACT) sowie eine interpersonale Perspektive Eingang in die schematherapeutische Arbeit. Tatsächlich gibt es in der Schematherapie wenig wirklich „Neues“. In der Zusammenführung effektive Therapieelemente aus sehr unterschiedlicher Wurzeln entsteht aber ein kompaktes Behandlungskonzept mit geringen Abbruchquoten und hohen Effektstärken, das auch subjektiv von den Behandelten sehr geschätzt wird.
Ziel: Der Vortrag versucht das „Geheimnis“ der Attraktivität der Schematherapie etwas zu lüften und stellt die aktuellen Entwicklungen vor.
Methode: Powerpoint basierter Vortrag mit Demonstrationselementen
Literatur: M. Valente & E. Roediger (2020). Schematherapie. Psychotherapie kompakt. Kohlhammer: Stuttgart.Dozent
Eckhard Roediger
Neurologe, Psychiater und Arzt für Psychotherapeutische Medizin, Ausbildungen in tiefenpsychologischer und Verhaltenstherapie. Leiter des Instituts für Schematherapie-Frankfurt (IST-F), Past-Präsident der Internationalen Schematherapiegesellschaft (ISST).